Every mile is two in winter!

Wie versprochen folgt nun auch an dieser Stelle ein Bericht der Tour der Collaborative Rocker Krickel und Matze.
Wir schreiben Dienstag letzter Woche. Das perfekt geplante Exilantentreffen startete pünktlich um 14Uhr vor dem Hauptbahnhof Stockholms. Nach dem obligatorischen Stockholm-„wir schauen uns mal eben noch mal Gamla Stan an“-Trip (wir waren ja beide nicht zum ersten Mal in Schwedens Capital City) ging’s zurück nach Uppsala, von wo es am nächsten Morgen um 7Uhr morgens Richtung südliches Nordschweden losgehen sollte. Natürlich kamen wir nicht umhin die Reiseplanung nochmals bei ein paar Bierchen und dem guten schottischen Lebenselixier (Dank an den edlen Spender) durchzusprechen um dann im Anschluss die neuesten Entwicklungen unserer geliebten Axtschwinger zu diskutieren.
Dem Instinkt liegen zu bleiben zum Trotz erhoben wir uns am nächsten Morgen pünktlich aus den Federn um gegen 7Uhr bei bestem Wetter zu starten. Wir hatten uns mittlerweile dazu entschlossen den schwedischen Ländereien den Rücken zu kehren und als Ziel die norwegischen Gefilde anzustreben. Am frühen Nachmittag erreichten wir einen Nationalpark kurz vor der norwegischen Grenze, der uns die Möglichkeit bot uns die Beine auf der Wanderung zu einem Wasserfall zu vertreten. Wunderbar, was braucht der Mensch mehr als einen verschneiten Wald, eiskalte Luft, die Dämmerung, einen teilweise zugefrorenen Wasserfall und einen aufgehenden Mond, der sich als rot erleuchteter Käsekuchen knapp über den entfernten Bergkämmen entlang hangelt!?! Nun, zumindest Krickel und ich brauchen nicht viel mehr als eben diese Ingredienzien und zwei Kameras um glücklich zu sein. So war es dann auch dunkel als wir wieder am Auto waren und uns aufmachten eine Bleibe für die Nacht zu suchen. Wir entschieden uns der Preislage wegen die Nacht auf der schwedischen Seite zu verbringen Es kommt zwar nicht oft vor, dass man in Schweden einen Preisvorteil hat, aber verglichen mit Norwegen ist das nun mal der Fall – und sollte entsprechend ausgenutzt werden. Wir landeten also nach kurzer Suche in einem Jugendhostel, das stark an Stephen King’s Shining erinnerte. Warum? Nun ja es war ziemlich alt und abgewetzt, wir waren die einzigen Gäste (kein Wunder außerhalb der Saison) und in den restlichen Zimmern wurde gebaut, überall standen Müllsäcke herum und der Hund der Hostelmutti hatte nur ein Auge. Kurzum es war der perfekte Tatort für allerlei Filme in denen dann die geschafften Jungs in den herumstehenden Müllsäcken Körperteile von armen Sommergästen finden. Gruselig, gruselig. Sei’s drum – wir haben es ja überlebt. Wenigsten hatten wir für 500Kronen ein Zimmer mit Betten und die Sauna durften wir auch benutzen. Aber fragt lieber nicht nach der Hygieneordnung. Wir nutzten jedenfalls nach einem Abendessen im ortsansässigen „Älgen“ (zu Deutsch: „Der Elch“) die Sauna, schauten noch einen Film auf dem profimäßig mitgeschleppten Laptop und vernichteten ganz nebenbei ein bissle Alkohol. Natürlich nur mit der Absicht dieses Teufelszeug von den armen schwedischen Kindern fernzuhalten.
Der nächste Morgen begann früh. Und klirrend kalt! Als wir kurz nach dem Frühstück das Hostel verließen, zeigt unser Auto eine Außentemperatur von -18°C an. Wir kreuzten also schnell die Staatsgrenze und kamen nach gut einer Stunde Fahrt am norwegischen Femundsmarka Nationalpark an. Noch eine kleine Privatstrasse entlanggefahren (oder mehr geschlittert), wobei wir auf einmal inmitten einer Herde Rentiere standen, und schon befanden wir uns mitten in der weißen Einöde. Perfekt! Unser Ziel: der 1461m hohe Skuruv. Klingt nicht sonderlich hoch, kann aber trotzdem bei diesen Temperaturen und bei Schnee ein ganz schönes Stück Arbeit sein, besonders wenn man erstmal zu dessen Fuß laufen muss. Wir stapften also durch die tiefverschneite Winterlandschaft Zentralskandinaviens, um uns herum nichts weiter als Bäume, Felsen, Schnee, ein See und ansonsten nur gaaaaaaanz viiiel Gegend! Nach ca. eineinhalb Stunden waren wir dann (noch immer) guten Mutes am Fuß des Skuruv und der Aufstieg stand uns bevor. Und was soll ich sagen? Trotz teils beschwerlichen Weges bewältigten wir die Aufgabe natürlich meisterhaft! Mal ganz davon abgesehen, dass niemand von uns umgekehrt wäre bloß weil es ihm zu ansträngend gewesen wäre. Pfui! Wir vergnügten uns auf dem Weg nach oben dem wunderbaren Ausblick über die gaaaaaaaaanz viiiel Gegend, die uns umgab, und pausierten das ein oder andere Mal bei Kanelbulle (so was wie Zimtschnecke), heißem Kaffee und dem guten schottischen Lebenselexier aus dem Flachmann. Auch an dieser Stelle noch mal Dank an den edlen Spender. Und an den Erfinder! Und an die Schotten, die die gute Tradition aufrechterhalten! Und…. Gut genug der Dankeshymnen. Wo waren wir? Ach ja, auf dem Berg. Tja, was soll ich Euch noch erzählen, irgendwann waren wir halt einfach oben. Es wehte kräftigst und es war bitterkalt. Aber die Aussicht…. Schon sehr mächtig, was die gute Natur da so alles hervorbringt. Sie ist und bleibt die größte aller Architekten, Maler und Poeten!
Auf dem Rückweg hieß es dann einfach nur noch den Sonnenuntergang zu atmen und den Moment zu genießen. Es war bereits wieder fast dunkel als wir nach etlichen Stunden wieder am Auto waren. Nach dem Aderlass in Form von Wegzoll an den hiesigen Landbesitzer für die Benutzung der Privatstrasse (was für eine Ungastlichkeit!) machten wir uns wieder zurück in das gute alte Sverige. So wegen Kostenvorteil und so! Und was soll ich Euch sagen – ja, wir haben es gewagt ein zweites Mal in das Hostel des Grauens einzukehren! Und wenn mich nicht alles täuscht haben wir auch diese Nacht mit heiler Haut überstanden. Hm…hat eigentlich jemand in letzter Zeit Krickel gesehen??? Nur Spass…
Am nächsten Tag, dann das übliche Geplänkel nach einer Tour, der Heimweg den ich Euch an dieser Stelle einfach erspare.
Als wir schließlich wieder in Uppsala waren blieb uns leider Gottes nur noch ein Tag, den wir damit verbrachten kurz Uppsala anzuschauen (so wirklich viel zu sehen gibt es ja nicht) und dann aufgrund des miesen feuchten Wetters Metalvideos zu schauen. Letzteres nicht ohne das ein oder andere Mal auch eine schottische Meinung einzuholen. Cheers! Abends dann noch schnell nach Stockholm gedüst, Borat im Kino angeschaut und anschließend im Metalclub bis 3Uhr versackt. Einzelheiten werde ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Black’n’Roll!
Tja und so trennten sich unsere Wege um 4Uhr morgens wieder im Stockholmer Hauptbahnhof, von wo aus jeder den seinen ging…
With winter on my head and spring in my heart!
C.R. Matze
Wir schreiben Dienstag letzter Woche. Das perfekt geplante Exilantentreffen startete pünktlich um 14Uhr vor dem Hauptbahnhof Stockholms. Nach dem obligatorischen Stockholm-„wir schauen uns mal eben noch mal Gamla Stan an“-Trip (wir waren ja beide nicht zum ersten Mal in Schwedens Capital City) ging’s zurück nach Uppsala, von wo es am nächsten Morgen um 7Uhr morgens Richtung südliches Nordschweden losgehen sollte. Natürlich kamen wir nicht umhin die Reiseplanung nochmals bei ein paar Bierchen und dem guten schottischen Lebenselixier (Dank an den edlen Spender) durchzusprechen um dann im Anschluss die neuesten Entwicklungen unserer geliebten Axtschwinger zu diskutieren.
Dem Instinkt liegen zu bleiben zum Trotz erhoben wir uns am nächsten Morgen pünktlich aus den Federn um gegen 7Uhr bei bestem Wetter zu starten. Wir hatten uns mittlerweile dazu entschlossen den schwedischen Ländereien den Rücken zu kehren und als Ziel die norwegischen Gefilde anzustreben. Am frühen Nachmittag erreichten wir einen Nationalpark kurz vor der norwegischen Grenze, der uns die Möglichkeit bot uns die Beine auf der Wanderung zu einem Wasserfall zu vertreten. Wunderbar, was braucht der Mensch mehr als einen verschneiten Wald, eiskalte Luft, die Dämmerung, einen teilweise zugefrorenen Wasserfall und einen aufgehenden Mond, der sich als rot erleuchteter Käsekuchen knapp über den entfernten Bergkämmen entlang hangelt!?! Nun, zumindest Krickel und ich brauchen nicht viel mehr als eben diese Ingredienzien und zwei Kameras um glücklich zu sein. So war es dann auch dunkel als wir wieder am Auto waren und uns aufmachten eine Bleibe für die Nacht zu suchen. Wir entschieden uns der Preislage wegen die Nacht auf der schwedischen Seite zu verbringen Es kommt zwar nicht oft vor, dass man in Schweden einen Preisvorteil hat, aber verglichen mit Norwegen ist das nun mal der Fall – und sollte entsprechend ausgenutzt werden. Wir landeten also nach kurzer Suche in einem Jugendhostel, das stark an Stephen King’s Shining erinnerte. Warum? Nun ja es war ziemlich alt und abgewetzt, wir waren die einzigen Gäste (kein Wunder außerhalb der Saison) und in den restlichen Zimmern wurde gebaut, überall standen Müllsäcke herum und der Hund der Hostelmutti hatte nur ein Auge. Kurzum es war der perfekte Tatort für allerlei Filme in denen dann die geschafften Jungs in den herumstehenden Müllsäcken Körperteile von armen Sommergästen finden. Gruselig, gruselig. Sei’s drum – wir haben es ja überlebt. Wenigsten hatten wir für 500Kronen ein Zimmer mit Betten und die Sauna durften wir auch benutzen. Aber fragt lieber nicht nach der Hygieneordnung. Wir nutzten jedenfalls nach einem Abendessen im ortsansässigen „Älgen“ (zu Deutsch: „Der Elch“) die Sauna, schauten noch einen Film auf dem profimäßig mitgeschleppten Laptop und vernichteten ganz nebenbei ein bissle Alkohol. Natürlich nur mit der Absicht dieses Teufelszeug von den armen schwedischen Kindern fernzuhalten.
Der nächste Morgen begann früh. Und klirrend kalt! Als wir kurz nach dem Frühstück das Hostel verließen, zeigt unser Auto eine Außentemperatur von -18°C an. Wir kreuzten also schnell die Staatsgrenze und kamen nach gut einer Stunde Fahrt am norwegischen Femundsmarka Nationalpark an. Noch eine kleine Privatstrasse entlanggefahren (oder mehr geschlittert), wobei wir auf einmal inmitten einer Herde Rentiere standen, und schon befanden wir uns mitten in der weißen Einöde. Perfekt! Unser Ziel: der 1461m hohe Skuruv. Klingt nicht sonderlich hoch, kann aber trotzdem bei diesen Temperaturen und bei Schnee ein ganz schönes Stück Arbeit sein, besonders wenn man erstmal zu dessen Fuß laufen muss. Wir stapften also durch die tiefverschneite Winterlandschaft Zentralskandinaviens, um uns herum nichts weiter als Bäume, Felsen, Schnee, ein See und ansonsten nur gaaaaaaanz viiiel Gegend! Nach ca. eineinhalb Stunden waren wir dann (noch immer) guten Mutes am Fuß des Skuruv und der Aufstieg stand uns bevor. Und was soll ich sagen? Trotz teils beschwerlichen Weges bewältigten wir die Aufgabe natürlich meisterhaft! Mal ganz davon abgesehen, dass niemand von uns umgekehrt wäre bloß weil es ihm zu ansträngend gewesen wäre. Pfui! Wir vergnügten uns auf dem Weg nach oben dem wunderbaren Ausblick über die gaaaaaaaaanz viiiel Gegend, die uns umgab, und pausierten das ein oder andere Mal bei Kanelbulle (so was wie Zimtschnecke), heißem Kaffee und dem guten schottischen Lebenselexier aus dem Flachmann. Auch an dieser Stelle noch mal Dank an den edlen Spender. Und an den Erfinder! Und an die Schotten, die die gute Tradition aufrechterhalten! Und…. Gut genug der Dankeshymnen. Wo waren wir? Ach ja, auf dem Berg. Tja, was soll ich Euch noch erzählen, irgendwann waren wir halt einfach oben. Es wehte kräftigst und es war bitterkalt. Aber die Aussicht…. Schon sehr mächtig, was die gute Natur da so alles hervorbringt. Sie ist und bleibt die größte aller Architekten, Maler und Poeten!
Auf dem Rückweg hieß es dann einfach nur noch den Sonnenuntergang zu atmen und den Moment zu genießen. Es war bereits wieder fast dunkel als wir nach etlichen Stunden wieder am Auto waren. Nach dem Aderlass in Form von Wegzoll an den hiesigen Landbesitzer für die Benutzung der Privatstrasse (was für eine Ungastlichkeit!) machten wir uns wieder zurück in das gute alte Sverige. So wegen Kostenvorteil und so! Und was soll ich Euch sagen – ja, wir haben es gewagt ein zweites Mal in das Hostel des Grauens einzukehren! Und wenn mich nicht alles täuscht haben wir auch diese Nacht mit heiler Haut überstanden. Hm…hat eigentlich jemand in letzter Zeit Krickel gesehen??? Nur Spass…
Am nächsten Tag, dann das übliche Geplänkel nach einer Tour, der Heimweg den ich Euch an dieser Stelle einfach erspare.
Als wir schließlich wieder in Uppsala waren blieb uns leider Gottes nur noch ein Tag, den wir damit verbrachten kurz Uppsala anzuschauen (so wirklich viel zu sehen gibt es ja nicht) und dann aufgrund des miesen feuchten Wetters Metalvideos zu schauen. Letzteres nicht ohne das ein oder andere Mal auch eine schottische Meinung einzuholen. Cheers! Abends dann noch schnell nach Stockholm gedüst, Borat im Kino angeschaut und anschließend im Metalclub bis 3Uhr versackt. Einzelheiten werde ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Black’n’Roll!
Tja und so trennten sich unsere Wege um 4Uhr morgens wieder im Stockholmer Hauptbahnhof, von wo aus jeder den seinen ging…
With winter on my head and spring in my heart!
C.R. Matze
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